Das Buch wirft einen Blick in die Lebenswelt der Cousinen Hilde und Gretl, die gemeinsam ein Haus bewohnt haben. Nach dem noch gemeinsam verbrachten Weihnachtsfest mussten sie es aufgrund eines dramatischen Ereignisses überstürzt verlassen und kehrten nicht mehr zurück. So wurde ihre Lebenswelt gleichsam konserviert. Die beiden Autoren überprüfen den Nachlass von Hilde und Gretl auf sehr wertschätzende Art und Weise auf seinen Wert und sind dabei mit der Liebenswürdigkeit, Schrulligkeit und Sammelwut der beiden Frauen konfrontiert. In besonderer Weise tritt auch immer wieder die Ordnungsliebe der beiden Damen zutage. Je mehr die beiden Autoren in die Lebenswelt von Hilde und Gretl eintauchen, desto mehr beginnen sie sich auch damit zu identifizieren und eigene Leidenschaften und "Fetischierungen" zu hinterfragen. In einer Zeit des Massenkonsums und des Überflusses macht dieses Buch nachdenklich aber auch sensibel dafür, nicht immer dem Entrümpelungswahn zu verfallen sondern den Wert der Dinge zu erforschen und zu erkennen. Das mit viel Sensibilität und Wertschätzung verfasste Buch berührt und erheitert zugleich. Ein sehr lesenswertes Stück Alltagsgeschichte des 20. Jahrhunderts.
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